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DEUTSCHE OPER BERLIN - Der Ring des Nibelungen - Siegfried
23.05.2026 | 16:00 | Deutsche Oper Berlin
Der Ring des Nibelungen - Siegfried
Ein Bühnenfestspiel für drei Tage und einen Vorabend
Musik und Dichtung von Richard Wagner
Zweiter Tag
In deutscher Sprache mit Übertiteln
»Der »Zeittunnel« bildete die architektonische Grundlage auch für SIEGFRIED. Aber offensichtlich war das Publikum dankbar, ihn in den ersten Bildern der SIEGFRIED-Akte bis zum Schluss des 2. Aufzuges nicht so beherrschend wahrnehmen zu müssen wie in DAS RHEINGOLD und DIE WALKÜRE. Mime hatte – das war unser Gedanke – für Siegfried im Tunnel eine Kinderwelt gebildet. Peter Sykora entwickelte das nach dem Patchwork im Kinderzimmer unseres Sohnes Johannes. Die Schmiede wurde zur Hälfte auf die Unterbühne gebaut, dramaturgische Erinnerung an Nibelheim. Den Wald im 2. Akt bildeten Tarnnetze vom Militär, die zunächst auch den Drachen verbargen, ehe er als feuerspeiendes Ungetüm aus dem Hintergrund hervorbrach. Fafner zeigte sich sterbend wie ein Panzerkommandant, der blutverschmiert die Kanzel aufklappt, um Siegfried seinen Weg vorauszusagen. Der Waldvogel sollte die erste Inkarnation des Weiblichen sein, die Siegfried erfährt. So sang der Waldvogel sichtbar in einem Flugwerk. Der Wald aus Tarnnetzen verschwand, als Siegfried am Ende des 2. Aktes im Zeitentunnel den Weg suchte zur Frau auf dem Felsen. Sykora umgab Erda, die aus der Unterbühne erschien, mit Totems der Informationstechnik. Der Wanderer, auf einer Plattform über ihr stehend, verbannt sie und ihr Wissen in den Untergrund. Siegfried trifft ihn vor einer Wand, hinter deren Türen Feuer glüht. Der Wanderer stößt eine von ihnen auf, um Siegfried den Weg ins Verderben oder ins Überleben zu öffnen. Mit zerbrochenem Speer geht der alte Gott ab in die Kulisse wie ein ausgedienter Bühnenstar. Von hinten aus dem Tunnelgewölbe nähert sich Siegfried im Schlussbild Brünnhilde. Er erweckt sie zu neuem, aber schließlich leidvollem Menschenleben.« [Götz Friedrich, 1990]
»Die Märchenmotive, die für Chéreaus Deutung des Stücks eine so zentrale Rolle spielten, sind hier weitgehend der Metaphorik und der symbolisierenden Ausdeutung geopfert. Daraus hat Götz Friedrich eine bis auf das Schlussduett stringente, in Einzelszenen – so vor allem in Mimes Mordwahn und Tod am Ende des zweiten Aktes – eindringlich überzeugende Deutung des Dramas gegeben. Der Gewinn für das dramaturgische Verständnis ist beträchtlich: Siegfrieds Fragen und Mimes zögernde Erklärungen im ersten Akt verlieren den Charakter einer lästigen Rekapitulation der Vorgeschichte. Siegfrieds Ekel vor der um Liebe buhlenden Unterwürfigkeit Mimes und sein Träumen von der Mutter motivieren sich wechselseitig, so dass der Titelheld die unangenehmen Züge des gefühlskalten Schlagetots verliert. Auch Mime ist bei Götz Friedrich nicht einfach der berechnende, jahrelang zuwartende Giftmischer. Er ist bei Friedrich schon im ersten Akt krank. Und der Wechsel zwischen gleisnerischer Kontrolle über die eigenen Gedanken und dem Ausplappern des Bösen wirkt in dem erschreckenden letzten Auftritt Mimes wie die Selbstzerstörung der Figur. Dass Siegfried ihn umbringt, ist nicht mehr die fällige, nachträglich gerechtfertigte Beseitigung des Widerlings, sondern eine Art notwendiger Unfall, in dem der Krankheitsprozess zum Ende kommt.« [Norbert Miller, Süddeutsche Zeitung]
Ort
In Berlin-Charlottenburg wurde am 24. September 1961 das 1912 eröffnete und im Krieg zerstörte Opernhaus als Deutsche Oper Berlin wiedereröffnet. Es ist seither Berlins größtes sowie Deutschlands zweitgrößtes Musiktheater - und eines der modernsten in Europa. Das geradlinig-elegante Gebäude des Architekten Fritz Bornemann (u. a. Amerika-Gedenk-Bibliothek, Haus der Berliner Festspiele) bietet 1.859 Plätze und garantiert optimale Sichtverhältnisse sowie beste Akustik für jeden Besucher.
Termine Mai 2026
DEUTSCHE OPER BERLIN - Der Ring des Nibelungen - Siegfried
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