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Dialogues Des Carmelites
20.11.2025 - 29.11.2025 | Wiener Staatsoper
»Blanche, c’est moi«, schrieb Francis Poulenc über die Hauptfigur seiner einzigen abendfüllenden Oper. »Blanche, das bin ich«. Der Komponist entlehnt hier das Bonmot eines anderen großen französischen Künstlers – »Madame Bovary, c’est moi« soll Gustave Flaubert über seine Romanfigur gesagt haben. Und wie das Zitat macht Poulenc sich die Geschichte von Blanche de La Force zu eigen, die am Beginn der Französischen Revolution 1789 in das Karmelitinnenkloster von Compiègne bei Paris eintritt. Die Geschichte der 16 Nonnen von Compiègne, die 1794 in Paris hingerichtet wurden, bildet dabei den historisch verbürgten Rahmen für eine fiktive Handlung, in der der Komponist und Librettist Poulenc sich des endgültigen menschlichen Themas annimmt: Der Angst vor dem Tod.
Francis Poulenc spürt seinen Figuren in einer bestechend klaren Partitur nach, die sich wie fast all seine Kompositionen im tonalen Rahmen, genauer in dem eines diatonischen Neoklassizismus bewegt. Poulenc, dessen große Leidenschaft die Liedkomposition war, ist auch hier ein Komponist der Stimmen und der Sprache: Die Musik dient dem Gesang, der Gesang formt die Charaktere, die Poulenc mit je individueller rhythmischer Diktion und Melodik gestaltet und miteinander in die titelgebenden Dialogues treten lässt. Die Lebendigkeit des Werks verdankt sich auch der ausgeprägten Arbeit mit wiederkehrenden Motiven, die die handelnden Personen charakterisieren, vor allem aber atmosphärische Akzente von unheimlichem Facettenreichtum setzen. Diese Vielfalt nimmt die Inszenierung Magdalena Fuchsbergers auf, die die Karmelitinnen in eindringlichen Bildern durch die »Wohnungen der Inneren Burg« bis auf das Schafott führt.
Zur Handlung der Oper
Während im April 1789 in Paris die Reveillon-Unruhen den Beginn der Französischen Revolution ankündigen, verkündet die junge Blanche de la Force ihrem Vater, dem Marquis, einen nachhaltigen Entschluss: Sie möchte in den Orden der Karmelitinnen von Compiègne eintreten. Dort erhofft sich die junge Frau, die seit ihrer Kindheit von unerklärlichen Ängsten geplagt ist, Erleichterung und Klarheit. Im Kloster erlebt Blanche, die den Ordensnahmen Sœur Blanche de l’Agonie du Christ (Schwester Blanche von der Todesangst Christi) wählt, den Todeskampf der sterbenden Priorin Madame de Croissy aus nächster Nähe mit und wird von der junge Novizin Sœur Constanze de St.-Denis mit der Vision beunruhigt, dass sie beide jung und am selben Tag sterben würden. Die neue Priorin, die bürgerliche Madame Lidoine, schwört die Karmelitinnen in Zeiten der beginnenden Terreur auf das Gebet ein und warnt vor eitler Sehnsucht nach dem Martyrium. Als Madame Lidoine nach Paris gerufen wird, veranlasst die Novizenmeisterin Mère Marie de l’Incarnation eine Abstimmung, die die Schwestern zum Martyrium verpflichtet. Blanche ist dem Druck und ihrer Angst nicht mehr gewachsen und flüchtet sich in das Haus ihres inzwischen hingerichteten Vaters, wo sie als Magd der neuen Besitzer lebt. Nach dem Verbot der Orden werden die Karmelitinnen zunächst zu Bürgerinnen erklärt, dann aber wegen konterrevolutionärer Konspiration zum Tod verurteilt. Die Priorin geht als erste auf das Schafott, während Mère Marie, die zum Zeitpunkt der Verhaftung nicht im Kloster war, dem angestrebten Märtyrertod entgeht. Als die Nonnen, das Salve Regina singend, auf das Schafott gehen, erscheint Blanche in der Menge. Sie stimmt in den Gesang ein und betritt als Letzte das Schafott.
WICHTIG: Die definitiven Beginnzeiten für Termine ohne Zeitangabe sind von der Wiener Staatsoper noch nicht veröffentlicht, sie werden spätestens ein Monat vor der Aufführung bekannt gegeben und auf unserer Homepage veröffentlicht. Die Auskunft über Beginnzeiten für diese Veranstaltungen erfolgt auf alleiniger Verantwortung des Benutzers.
Mehrsprachige Untertitel an jedem Platz im Zuschauerraum. An jedem Sitz- und Stehplatz in der Wiener Staatsoper können Sie während der Vorstellung deutsche oder englische Untertitel mitlesen. Bitte schalten Sie den Monitor mit dem Druckknopf ein und wählen Sie die gewünschte Sprache.
Programm
Dialogues des Carmélites
Oper in drei Akten und 12 Bildern
Musik: Francis Poulenc
Text nach dem Drama von Georges Bernanos
Bearbeitet mit der Genehmigung von Emmet Lavery
Nach einer Erzählung von Gertrud von Le Fort
und einem Drehbuch von Pfarrer Bruckberger und Philippe Agostini
Ort
Wiener Staatsoper – Weltberühmte Bühne für Oper und Ballett im Herzen Wiens
Die Wiener Staatsoper zählt zu den bedeutendsten Opernhäusern der Welt und ist ein kulturelles Wahrzeichen Österreichs. Direkt im Zentrum Wiens gelegen, am berühmten Ring, begeistert sie mit hochkarätigen Opernproduktionen, internationalen Stars und einem renommierten Ballettensemble.
Seit ihrer feierlichen Eröffnung im Jahr 1869 steht die Wiener Staatsoper für musikalische Perfektion, künstlerische Exzellenz und ein umfangreiches Repertoire von Opernklassikern bis hin zu zeitgenössischen Werken. Pro Saison bietet die Staatsoper mehr als 300 Vorstellungen, darunter weltbekannte Opern wie Mozarts „Die Zauberflöte“, Verdis „La Traviata“ oder Puccinis „Tosca“.
Neben ihren herausragenden Operninszenierungen ist die Staatsoper auch die Heimat des weltberühmten Wiener Staatsballetts, das mit klassischem und modernem Tanz begeistert. Das jährlich stattfindende Wiener Opernball-Event ist ein gesellschaftliches Highlight mit internationaler Ausstrahlung.
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
U-Bahn:
- Linien U1, U2, U4 – Station Karlsplatz, direkter Zugang
Straßenbahn:
- Linien 1, 2, D, 62, 71 – Haltestelle Oper/Karlsplatz
Bus:
- Linie 59A – Haltestelle Oper
Die zentrale Lage an der Wiener Ringstraße ermöglicht eine unkomplizierte und komfortable Anreise.
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Als eines der renommiertesten Opernhäuser der Welt ist die Wiener Staatsoper ein unverzichtbares Ziel für Opernliebhaber, Musikfans und Besucher, die das kulturelle Herz Wiens entdecken möchten.
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