Chuck Strangers

Diese verworrene Romanze ist der Kern von „A Forsaken Lover’s Plea“, Chucks umfassendstem Soloprojekt seit seinem Debüt „Consumers Park“ aus dem Jahr 2018. Die fünf Jahre dazwischen, die er – ähnlich wie die vier Jahre, die er mit dem Schreiben unbekannter Beats verbrachte – waren voller hart erlernter Lektionen, auch wenn nicht alle davon per Streaming verfügbar sind. Zum Beispiel stellte er fest, dass er mit Geduld und Disziplin überrascht sein würde, was er erreichen könnte: „Es ist ein Klischee“, sagt er, „aber wenn man viele Wiederholungen macht, wird man knallhart.“ Wie Muskelmasse am Körper manifestieren sich die Wiederholungen in einem unverwechselbaren Aufbau, der seinem einzigartigen Sound neue, fesselnde Facetten verleiht. Während Consumers Park dem Boom-Bap-Ethos der 90er treu blieb, das ihn geprägt hat, klingt „A Forsaken Lover’s Plea“ ausgesprochen üppig, mit offenen Reimen, die von einer Reihe von Gastproduzenten – darunter The Alchemist, Animoss und NV – unterstützt werden. Chucks eigene Produktion wirkt aktuell, ohne ihre frühere Gemütlichkeit aufzugeben – eine nahtlose Ergänzung zu seinen ehrlichen, lebendigen Raps.
Doch es gibt auch das alltägliche, manchmal zermürbende Auf und Ab einer festen Beziehung zu etwas wie Hip-Hop – im besten Fall kathartisch, im schlimmsten Fall unversöhnlich. Obwohl Rap als Freundin ein weiteres Klischee ist, vor dem er sich hütet, hat ihn seine langjährige Affäre mit der Musik, ähnlich wie echte Liebesbeziehungen, harte Lektionen über Demut, Geduld und Prozesshaftigkeit gelehrt. „Ich bin dankbar für alles, was ich getan habe“, sagt er; aber wie es für jede langjährige Partnerin gilt: „Ich habe noch viel mehr zu bieten.“